Auto winterfest machen

Die Kälte und vor allem die Nässe in den Wintermonaten sind pures Gift für jedes Auto, denn die unangenehmen Witterungseinflüsse wirken sich natürlich nicht nur negativ auf die Gesundheit des Fahrers aus. Auch die Technik wird während der kalten Jahreszeit besonders belastet.

So ist es auch kein Zufall, dass im Winter die meisten Unfälle passieren und auch die meisten technischen Defekte / Probleme zu verzeichnen sind. Viele dieser Unfälle und technischen Probleme ließen sich vermeiden, wenn Autofahrer ihr Auto rechtzeitig und sachgemäß auf den Winter vorbereiten würden.

Leider wird die Thematik oftmals ignoriert und die Autopflege beinahe straflässig vernachlässigt. Dabei ist der einwandfreie Zustand des Autos im Winter besonders wichtig und der Aufwand, um das Auto winterfest zu machen, vergleichsweise gering.

Welche Arbeiten dafür nötig sind, haben wir in der folgenden Checkliste zusammengefasst. Die meisten dieser Arbeiten können Autobesitzer problemlos selbst übernehmen und so eine Menge Geld sparen.

Winterreifen aufziehen

Die Reifen sind die einzigen Teile des Autos, die tatsächlich die Straße berühren. Aus diesem Grund kommt ihnen im Bereich Verkehrssicherheit eine besondere Bedeutung zu. Das gilt natürlich auch für die Winterreifen, denn in den Wintermonaten ist die Haftung des Autos auf der Fahrbahn aufgrund von Nässe, Eis oder Schnee generell geringer. Das Aufziehen von Winterreifen gehört also zu den wichtigsten Punkten dieser Checkliste.

Grundsätzlich gilt, dass Winterreifen wegen ihrer besonderen Gummimischung bereits ab Temperaturen von unter 10 Grad Celsius für eine verbesserte Haftung sorgen. Deshalb sollten die Winterreifen auch bereits ab Oktober aufgezogen werden, selbst wenn noch kein Schnee in Sicht ist. Apropros Schnee. Reifenhersteller empfehlen eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern, damit auch auf Schnee der optimale Grip gewährleistet ist.

Unser Tipp: Winterreifen mit einer Profiltiefe von 1,6 Millimetern und darunter und / oder ab einem Alter von 10 Jahren sollten nicht mehr aufgezogen werden!

Lack und Karosserie schützen

Kälte, Feuchtigkeit und Streusalz sind eine wahre Tortur selbst für kleine Schäden am Lack des Autos. Hier sollte man deshalb bereits vor dem Winter reagieren und Lackschäden reparieren, denn ansonsten werden aus kleinen Schäden schnell große – zum Beispiel weil sich Rost ansetzt.

Bedenken sollte man zudem, dass Lackschäden oder Roststellen Mängel darstellen, die den Wert eines jeden Fahrzeugs empfindlich mindern können. Wer hier zu lange wartet, dem wird der Zeitwert des Autos im wahrsten Sinne des Wortes weggefressen (vom Rost).

Kleine Kratzer im Lack kann man übrigens relativ einfach und kostengünstig mit einem Lackstift selbst reparieren. Für größere Schäden sollte man dann allerdings doch lieber zum Fachmann.

Unser Tipp: Das Auto auch im Winter regelmäßig waschen (auch den Unterboden). Das Auftragen eines Hartwachses hilft, die Lackschicht vor den Witterungseinflüssen zu schützen.

Batterie überprüfen

Autobatterien vertragen den Winter besonders schlecht. Zum einen verringert sich die Leistungsfähigkeit der Batterie mit zunehmender Kälte. Zum anderen ist der Strombedarf des Autos im Winter generell höher (zum Beispiel durch Licht, Gebläse, etc.), weshalb sie auch weniger gut aufgeladen wird.

In der Folge sind Startschwierigkeiten aufgrund von schwächelnden Autobatterien eines der am häufigsten auftretenden technischen Probleme im Winter. Viele Autofahrer können bereits ein Lied davon singen und spätestens wenn man eines Morgens mal den Zündschlüssel seines Autos umdreht und nichts passiert, weiß man wie ärgerlich diese Situation ist.

Man sollte den Zustand der Autobatterie deshalb bereits spätestens im Herbst überprüfen, damit man im Winter nicht böse überrascht wird. Zum Überprüfen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Für Laien bietet sich der folgende einfache Test an, der ganz ohne Hilfsmittel auch zuhause funktioniert:

Man stellt das Auto im Dunkeln während der Motor läuft mit eingeschaltetem Licht frontal vor eine Mauer. Nun stellt man den Motor ab und lässt gleichzeitig aber das Licht eingeschaltet. Durch den Blick auf die Mauer kann man nun sehen, ob das Licht gleich hell bleibt oder nicht. Wird das Licht innerhalb kurzer Zeit merklich dunkler, ist das ein Anzeichen für eine schwache Batterie.

Unser Tipp: Ein Autobatterie Ladegerät sollte in keinem Haushalt fehlen. Es ist nicht besonders teuer und bei Bedarf kann man es im Winter einfach mal kurz an die Autobatterie anschließen und diese wird wieder komplett aufgeladen.

Beleuchtung überprüfen

In der dunklen Jahreszeit ist jeder Autofahrer auf die einwandfreie Funktion der Beleuchtung seines Fahrzeugs angewiesen. Im Interesse der eigenen Sicherheit, aber auch der Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer sollte man deshalb rechtzeitig die Beleuchtung des Autos überprüfen.

Am besten geht das, wenn man eine zweite Person zur Hand hat. So kann der Fahrer im Auto sitzen bleiben und in Ruhe Abblendlicht, Fernlicht, Standlicht, usw. durchprobieren, während die zweite Person signalisiert, ob alles ordnungsgemäß funktioniert.

Unser Tipp: Scheinwerfer putzen nicht vergessen! Schmutz und Ablagerungen auf den Scheinwerfern können die Helligkeit und damit auch die Sichtweite teils erheblich verringern.

Scheibenwaschanlage auffüllen

Im Winter wird die Scheibenwaschanlage des Autos besonders häufig benutzt, um Verschmutzungen von Front- und Heckscheibe zu entfernen. Aus diesem Grund sollte man den Füllstand der Scheibenwaschanlage kontrollieren und bei Bedarf nachfüllen.

Zum Nachfüllen sollte man jedoch nicht einfach nur auf etwas Leitungswasser zurückgreifen, da bei Temperaturen im Minusbereich sonst ein Einfrieren droht. Im schlimmsten Fall ist dann ein Defekt der Scheibenwaschanlage die Folge. Aus diesem Grund gehört neben Wasser vor allem auch ein entsprechendes Frostschutzmittel in den Behälter der Scheibenwaschanlage.

Unser Tipp: Im Baumarkt oder Autozubehörhandel gibt es bereits eingießfertig zusammengemixte Scheibenwaschflüssigkeit in Plastikkaninstern, die sowohl mit einer Frostschutzkomponente als auch mit einer Reinigungskomponente versehen ist. Diese muss dann nur noch eingegossen werden.

Scheibenwischer überprüfen

Auch eine volle Scheibenwaschanlage nützt herzlich wenig, wenn die Scheibenwischer nicht mehr richtig wischen. Gerade im Winter werden diese allerdings häufiger benötigt. Aus diesem Grund sollte man die Wischerblätter überprüfen und bei Bedarf auswechseln.

Saubere Scheiben beschlagen und verschmieren weniger schnell und sorgen deshalb für eine einwandfreie Sicht. Bei vielen Unfällen im Winter spielen schlechte Sichtverhältnisse eine tragende Rolle. Jedes Bisschen mehr Sicht reduziert also auch das Unfallrisiko.

Unser Tipp: Neue Wischerblätter gibt es im Baumarkt oder im Zubehörhandel. Sie sind nicht wirklich teuer und lassen sich einfacher wechseln, als die meisten Autofahrer denken.

Tür- und Heckklappendichtungen fetten

Die Gummidichtungen an Türen und der Heckklappe sind relativ empfindlich für die Witterungseinflüsse. Die Feuchtigkeit sammelt sich in diesem Bereich gerne an und bei Frost friert das Ganze dann am Blech der Karosserie fest.

In der Folge lassen sich die Türen und der Kofferraum dann erst einmal nicht mehr öffnen. Aber selbst wenn das nicht passiert. Das ständige Festfrieren und Abreißen beim Öffnen sorgt langfristig dafür, dass die Gummidichtungen beschädigt werden.

Unser Tipp: Um die Türdichtungen zu pflegen und vor Frost zu schützen gibt es im Baumarkt oder im Zubehörhandel spezielle Pflegestifte.

Winterausrüstung für Fahrer und Auto

Erfahrungsgemäß lohnt es sich für die Wintermonate eine Art Winterausrüstung für Fahrer und Auto zusammenzustellen. Zur absoluten Grundausstattung für das Auto selbst gehören dabei Handschuhe, Eiskratzer, Handbesen und Scheibenenteiser. Diese Utensilien kosten nicht die Welt und werden beinahe ständig gebraucht, die Anschaffung lohnt sich hier in jedem Fall.

Auch eine Abdeckfolie für die Frontscheibe, Starthilfekabel und eventuell Schneeketten gehören zu den Dingen, die Autofahrer im Winter ruhig mit dabei haben können. Apropros dabei haben. Türschlossenteiser erweist sich oft als wichtiger Retter in der Not. Allerdings nur, wenn man ihn nicht im Auto selbst aufbewahrt.